Antônio Pereira

e07Wie alles begann
"Wie ein Wunder" erschien den Bewohnern des Ortes Antônio Pereira der Beginn der Freundschaft mit den Oberhausenern. Ihr Pfarrer war bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Große Trauer und Ratlosigkeit machten sich auch bei den Vincentinerschwestern breit, die gerade in diesem Ort mit ihrer Arbeit angefangen hatten. In diese Situation hinein kam 1990 der Brief der Christ König Gemeinde mit dem Angebot der partnerschaftlichen Hilfe bei der Entwicklung des kleinen Ortes.

Die Beziehungen verstärkten sich durch gegenseitige Besuche. Ganz bewusst wurden auch Mitglieder der dortigen Gemeinde nach Oberhausen eingeladen; schon mehrmals waren Gäste aus Antônio Pereira und Mariana in unserer Pfarrei. Die Reisekosten, die Oberhausener Gemeindemitglieder zusätzlich zu der Partnerschaftshilfe aufbrachten, erscheinen gut angelegt, wenn die Gäste in den Gottesdiensten und bei Gemeindeveranstaltungen "hautnah" zu sehen und zu hören sind.
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Im Dezember und Januar 2000 lebten zwei Theologiestudenten, Wander und Robson, im Pfarrhaus mit. So kommt die Partnerschaft zu einer fernen Gemeinde ganz nahe. Begegnungen beim gemeinsamen Essen, brasilianische Lieder im Gottesdienst, eine Fahrrad-Rallye, um Sponsorengelder zu „erstrampeln“, Gesprächsabende und Feste lassen die Freundschaft wirklich spüren und erhöhen die Motivation für eine Hilfe zur Selbsthilfe.

Wir wollten von Anfang an aber nicht nur Geld geben. Im September 2002 ging Daniel Gewand, ein Jugendlicher aus Oberhausen, nach dem Abitur für sieben Monate nach Antônio Pereira. Er arbeitete im Gemeindezentrum und in verschiedenen Bereichen der Pastoral mit und war ein stabilisierender Faktor, als die Vincentinerschwestern, die die Arbeit weitgehend organisiert und getragen hatten, Ende 2002 den Ort verließen. Gerade in dieser „Trauerphase“ war seine Anwesenheit ein starkes Zeichen der Verbundenheit zwischen unseren Gemeinden (siehe Tagebuch Daniel).

Im Juli 2005 hat Christina Schneider für ein halbes Jahr in der Partnergemeinde gelebt und mitgearbeitet und so die Beziehungen weiter lebendig gehalten (siehe Tagebuch Christina).